Hedi Bousnina, Wien
Unter dem Motto „Von Gästen zu Gastgebenden“ reflektiert das Muslim*Contemporary Festival ab Montagabend über Menschen, die in Österreich leben, hierher migriert, geflohen, gezogen oder als Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter gekommen sind.
Diese Menschen seien als Gäste gesehen, „jedoch nie so behandelt“ worden, wird Asma Aiad, Co-Kuratorin und Künstlerin der Muslim*Contemporary in einer Aussendung am Montag zitiert. Das Festival, das heuer zum dritten Mal stattfindet, beschäftigt sich mit den Themen Gastfreundschaft, Community-Building und Repräsentation sowie Beteiligung neuer Perspektiven in Kunst und Kultur.
„Darin können Menschen, die nie Gäste waren, nun Gastgebende sein, Räume selbst gestalten und selbstbestimmt handeln und agieren“, so die Aussendung.
Ort für Kunst und Begegnung in Wien
„Salam Oida“ ist ein Projekt, das neben künstlerischen und vermittelnden Formaten, einen sicheren Ort der Begegnung und des Austauschs für marginalisierte Personen bieten möchte. Es ist ein multidisziplinäres, antirassistisches, intersektional-feministisches und dialogisches Festival in Wien. Laut Initiatorinnen soll gezeigt werden, „wie spannend eigentlich die österreichisch-muslimische Geschichte ist“.
„Die dritte Auflage des Festivals findet bewusst in der gesamten Stadt verteilt statt, so wie das (post-)migrantische Leben in Wien in der gesamten Stadt verteilt und Teil ihrer Institutionen ist“, schreibt Ines Mahmoud, Kuratorin und Teil des „Salam Oida“-Kollektivs in der Aussendung.
Exhibit Eschenbachgasse, Eschenbachgasse 11, 1010 Wien und in weiteren Locations.
Ausstellung mit Rahmenprogramm
In einer Ausstellung werden Arbeiten von mehr als 20 Künstlerinnen und Künstlern gezeigt. Begleitend dazu gibt es einen „Discourse Day“ im Volkskundemuseum zur postmigrantischen Geschichtsschreibung in Österreich, eine Lesung im Tanzquartier Wien mit dem deutschen Autor Fikri Anil Altintas, eine Comedy Show mit Toxische Pommes im Theater Akzent und weitere Programmpunkte
Den Abschluss des Festivals bilden eine „Foodtour“ am Brunnenmarkt und eine Stadtführung durch Wien, die unbekannte Geschichten der Stadt erzählt. Die Abschlussveranstaltung im MAK beendet das Festival mit internationalen Gästen, Musik und einem Community Talk.
Raum für Entfaltung und Selbstbestimmung
„Mit diesem Festival wollen wir Räume für künstlerische Entfaltung, selbstbestimmte Ausdrucksmöglichkeiten und Stärkung bieten, insbesondere für muslimische, muslimisch gelesene und marginalisierte Menschen“, sagt Imen Bousnina, Fashion Designerin und Co-Kuratorin der Muslim*Contemporary.
Das Festival findet im Rahmen von SHIFT, einem Förderprogramm der Stadt Wien statt und wird von Salam Oida getragen. Die Muslim*Contemporary wird am Montag, 06.11.2023 um 18:00 im Exhibit Eschenbachgasse eröffnet.